Login Form
Nach einer kleinen Odysee gestern, bei dem wir endlich beim 3. Stellplatz das gefunden haben, was wir gesucht haben, waren wir wesentlich weiter gefahren als ursprünglich geplant. Aber der kleine Stellplatz hier in Nimritz war wirklich wert.
Heute haben wir uns dann mit dem Aixam auf den Weg Richtung Saalfeld gemacht, um die Feengrotten zu besuchen. Entsprechend gibt es heute eine richtige Bilderflut hier zu sehen.
Erst ging die Fahrt aber mal 27 km durch die wunscherschöne Landschaft des Thüringer Schiefergebirges.
Rapsfelder soweit das Auge reicht
Sanfte Hügel, Wälder, es ist wirklich schön hier.
Die SaaleDer Eingang zu den Feengrotten in Saalfeld
Ursprünglich waren die Feengrotten ein Alaunschieferabbau. Um 1530 gibt es erste schriftliche Hinweise auf aktiven Bergbau. Ab 1544 begann man mit der Gewinnung von Alaun und Vitriol. Durch Verwitterung und Auslaugen gewann man über mehrere Aufbereitungsstufen Alaun sowie grünen Vitriol zur Unkrautbekämpfung und zur Schwefelsäureherstellung. Seit Beginn des nachweislichen Bergbaues wurden mehrere Versuche gestartet, in dem oberhalb von Saalfeld-Garnsdorf rentable Bergwerke am Laufen zu halten. Was aber nicht gelang. Erst ab 1757 gelang es, einen über viele Jahrzente währenden Grubenbetrieb aufrecht zu erhalten. Das Bergwerk wurde nun, nach einem seiner Besitzer, Johann Ehrenreich Jeremias, "Jeremias Glück" genannt.
Das Bergwerk war und blieb aber trotz aller Bemühungen ein Zuschuss-Geschäft, so daß im Laufe der Jahre die Besitzverhältnisse mehrmals wechselten. 1850 wurde der Alaunschieferabbau beendet. Ab 1867 begann die Eisenockergewinnung durch Anstauung des Grundwassers. Bis 1909 wurde diese Ockergewinnung fort gesetzt, aber da der Ocker von "Jeremias Glück" eine geringe Deckkraft hatte, kam auch dieser Geschäftszweig zum Erliegen.
Neben der anschließenden wissenschaftlichen Erforschung des Grubenwassers auf medizinische Verwertbarkeit, wurde unter dem neuen Besitzer Adolf Mützelberg im Jahr 1913 der in der dritten Sohle befindliche "Märchendom" mit dem berühmten Tropfstein "Gralsburg" entdeckt. Hier hatte die Natur die vor langer Zeit stillgelegte Sohle in eine wunderschöne Tropfsteinhöhle verwandelt. 1914 wurden die Grotten eröffnet. 1928 erfolgte die Eröffnung der Heilquellen und somit die Vermarktung des "Saalfelder Heilwassers". 1932 wurden die Feengrotten von der Stadt und dem Kreis Saalfeld übernommen, in dessen Hand sie sich bis heute befinden.
1995 wurden die Feengrotten aufwändig saniert und restauriert. Heute wird neben dem Tourismus in den "Feengrotten" und dem angrenzenden Gelände auch die Heilbehandlungen in den Heilstollen betrieben.
Das Emanatorium wurde als erster deutscher Inhalationsstollen im Jahr 1937 eröffnet und war bis 1965 in Betrieb. Seit der Rekonstruktion 1995 werden wieder allergische Atemwegserkrankungen wie Asthma, Bronchitis und Keuchhusten, sowie Neurodermitis erfolgreich behandelt. Die Inhalation der extrem reinen Grubenluft ist ein völlig stress- und nebenwirkungsfreies ambulantes Naturheilverfahren.
Die Blaue Grotte
Die heilige Barbara, die Schutzheilige der Bergleute.
Auf der Reproduktion eines alten Kupferstiches ist die Verarbeitung des Alaunschiefers und die Heraustrennung des Alaun dargelstellt. Dieser Vorgang hat bis zu 2 Jahre gedauert.
Der Bergbau war ein wirklich harter Beruf. Ein Bergmann wurde damals etwa 35-40 Jahre alt.
Die engen Stollen, die von einer Sohle zur anderen führen, sind nichts für klaustrophische Naturen. Wieviel Arbeit in so einem Stollen steckt kann man erahnen, wenn man weiß, daß die Bergmänner einen Stollen in einer 12-Stunden-Schicht ca. 7-8 cm voran getrieben haben
Die Gezähe-Truhe war die Werkzeugkiste der Berkleute
Ein Seitenstollen mit Wasser gefüllt
Die Quellgrotte
Der lange Stollen ist 185 m lang und max 1,70 m hoch. Da war ich um meine 1,62 m echt froh.
Der Butterkeller
Der wunderschöne Märchendom. Hier finden auch Trauungen statt.
Ein kleines Video bietet einen noch schöneren Eindruck von der Schönheit dieser Grotte.
Nach dem Besuch der Grotten fuhren wir hoch zum Hohenwarte Stausee. Durch den Wald hatte unser Aixam eine ordentliche Steigung zu bewältigen
Auf dem Weg zur Talsperre
Das Pumpspeicherkraftwerk verfügt über Turbinen mit einer Leistung von 63 Megawatt. Es gehört der Vattenfall Europe AG
Die Straße über die Talsperre
Blick über die Mauer der Talsperre auf den Stausee
Der Hohenwarte Stausee hat eine Oberfläche von ca. 7,3 Quadratkilometer
Vorbei an sanften Hügeln ging es dann zurück zu unserem Stellplatz